Mittwoch, 8. Mai 2013

Solidarität

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"Unser Sozialstaat bedarf der Solidarität aller. Wer glaubt, er könne sich zu Lasten der Gemeinschaft 'ein schönes Leben' machen, muss durch Sanktionen 'eines Besseren' belehrt werden."

Welche Gegenargumente gibt es?
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23 Kommentare:

  1. Wer sagt zunaechst einmal, dass das Leben an sich nur "schoen" sei? Das Leben ist zum Einen einem stetigen Wandel unterworfen und zum Anderen bedarf Leben einer staendigen Pflege. Allein der Erhalt des eigenen Lebens benoetigt einigen Aufwand und die Beschaffung von LebensMitteln, Kleidung und die Pflege eines AufenthaltsRaumes ebenfalls, so, dass diese Dinge des taeglichen Lebens bereits einiges an Zeit benoetigen. Warum sollte da jemand belehrt werden? Die Last, welche uns allen zusaetzlich zur EigenVersorgung aufgebuerdet wird, entsteht durch eine ganze Anzahl von Anspruechen, welche uns in der Zeit der Entwicklung menschlicher Kultur und Zivilisation herangewachsen sind. Ich meine Dinge, wie, sich auf geteerten Strassen mit Fahrzeugen bewegen zu koennen, Wasser aus Leitungen und Strom aus der Steckdose zu haben und Informationen ueber Funkwege ins Haus, oder ueber andere Medien konsumieren zu koennen. Die Dienste, welche dazu noetig sind und die Versicherung des LebensWeges von der Wiege bis zur Bahre haben diese zusaetzlichen Kosten entstehen lassen, welche meines Erachtens auch ueber einen anderen FinanzierungsWeg (Besteuerung von KonsumGuetern) realisiert werden koennten und nicht (unsinniger Weise) ueber die immer weniger werdende LohnArbeit. Die Solidaritaet, so meine ich, besteht zunaechst einmal darin, Freude am Leben zu gewinnen und diesen positiven Impuls mit anderen Menschen zu teilen. Ich denke das Leben hat Unbilden genug zur Verfuegung, dass niemand glauben muss, man muesse sich und anderen das Leben noch zusaetzlich schwer machen.

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  2. "Wer glaubt, er könne sich zu Lasten der Gemeinschaft 'ein schönes Leben' machen, muss durch Sanktionen 'eines Besseren' belehrt werden."

    Dann müsste ersteinmal nachgewiesen werden, das Person XY sich es auf "Kosten der Allgemeinheit/Lasten der Gemeinschaft" bequem macht. Man unterstellt im vorherein damit allen Hartz IV Beziehern Faul und Asozial usw. zu sein.
    Dieser Satz beinhaltet regelrecht Volksverhetzung: Es gibt nicht DEN Hartz IV Empfänger, Hartz IV Empfänger bestehen aus Deutschen und auch Ausländern. Diese wiederum bestehen aus Tatsächlich Kranken (diverse leiden von leicht bis schwer), Gesunden, schlauen, weniger schlauen, kreativen, weniger kreativen, bestehen aus Jungen, Alten, Ingenieuren, Musikern,Proffessoren, Bauarbeitern (ganze Brigaden, vom Chef bis zum "Stift"), Tischlern, Bauern, Psychatern, Soldaten, Bäckern, Krankenschwestern, Pflegern, Verkäuferinnen... usw,usw. es geht durch alle Schichten, alle nur erdenlichen Menschen, die Arbeitslos geworden sind.
    Mit diesem Satz wird suggeriert, das all diese Leute, die zum Teil lange Jahre und schwer gearbeitet haben, auch für die Gesellschaft- alle Faul sind, schäbig sind, Raffgierig, Abschaum der Gesellschaft sind, Asoziale usw.
    Desweiteren kann man es sich wohl kaum mit dem Regelsatz, genannt das Existenzminimum, "bequem" machen.
    Das Wort sagt es schon: Existenzminimum, die Unterste Grenze dessen, was man zum Leben braucht, die Unterste Grenze dessen das man überleben kann, und da sollte DAS "BEQUEM" sein?
    BITTE HIER DEN LINK LESEN -Soziale Hängematte-:

    “Man kann den Kampf um das Bewusstsein der Menschen nicht gewinnen, wenn man permanent den Kampf um deren Unterbewusstsein verliert.” Ständig werden wir aber von “eingebetteten” Medien mit sinnverdrehenden Formulierungen bombadiert: “Sozial ist, was Arbeit schafft”, “Fördern und Fordern”, “Friedenserzwingende Maßnahmen”. Holdger Platta nimmt diesmal den Slogan „soziale Hängematte“ ins Visier.

    http://hinter-den-schlagzeilen.de/2013/04/30/arbeitslosigkeit-als-urlaubsparadies/#more-12184

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  3. „Menschenwürde ist keine Frage der Kassenlage, Herr Alt“
    http://www.linksfraktion.de/im-wortlaut/menschenwuerde-keine-frage-kassenlage/


    MENSCHENWÜRDE IST KEINE FRAGE DER KASSENLAGE!

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  4. Der spruch oben,ist eine Unterstellung aller Hartz IV Empfänger,sie seien FAUL.
    Ebenso kann man unterstellen:
    Alle Polizisten sind Schläger vom grunde her.
    Alle Politiker sind unfähig und alle Lügner.
    Alle Richter sind korrupt. usw.
    Wenn der spruch vom "faulen" Hartz IVler stimmen sollte,müßten die anderen 3 sprüche ja auch stimmen,und umgekehrt,oder?

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    1. Da fällt mir das berühmte Tucholksy Zitat "Soldaten sind Mörder" ein. Eine solche Aussage (selbst als direktes Zitat) musste sich immer wieder vor Gericht durchsetzen. Warum ist es bei Aussagen gegen Leistungsempfänger (Hartz IV ist keine Leistung!) nicht ebenso?

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  5. Die Forderung an den Einzelnen für die Gemeinschaft etwas zu tun ist durchaus berechtigt. Es gibt zwei Mittel das zu ereichen
    1.) Sanktionen
    2.) Motivation: Dies bedeutet du darfst, nicht du musst. Wenn man jedem das Gefühl geben würde, du bist willkommen, wir freuen uns das du da bist. Mach mit, würde ein Ruck durch dieses Land gehen, statt dessen versucht man es mit der Keule.

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  6. das BVerfG hat mehrfach entschieden, daß es dem Staat nicht zusteht, seine (erwachsenen) Staatsbürger zu erziehen. Schon deswegen ist die häufig kolportierte Begründung für "Sanktionen", sie seien verhaltenssteuernd, völlig daneben.

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  7. Wir haben KEINEN SOZIALSTAAT!

    Ein Sozialstaat achtet auf das Grundgesetz und die europäischen Menschenrechtskonventionen und hält sie strikt ein!

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  8. Die Gesellschaft hat schon bewiesen, dass sie solidarisch miteinander ist, ohne die Sanktionen. Anders wäre es nicht möglich gewesen, nach beiden Weltkriegen wieder alles aufzubauen und eine hervorragende Wirtschaft zu erzielen.

    Es ist vielmehr nicht solidarisch, wenn man zulässt, dass Menschen zwangsgeräumt werden und diese ohne Mitgefühl sterben lässt.

    Ohne die Sanktionen waren die Arbeitslosenzahlen genauso hoch wie aktuell. Aus den aktuellen Arbeitslosenstatistiken werden lediglich viele nicht mitgerechnt (58er-Regelung, Menschen im Bewerbungstraining ua.)

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  9. 1.) Ein Sozialstaat - unser Sozialstaat - zeichnet sich durch Art. 1(1) i.V. Art. 20 (1) GG aus. Art. 3 GG gibt alle weiteren Antworten.

    1.a) So viele machen sich auf Lasten der Gemeinschaft ein schönes Leben. -ohne diese Haltung wäre Armut nicht möglich. -seltsamerweise wird behauptet die Armen machen sich ein schönes Leben auf Kosten der Reichen. -solange wir die Schuld unserer Eltern übernehmen, werden wir den Opfern die Schuld geben. -was wir in uns selber nicht sehen dürfen, dürfen - können wir im Gegenüber nicht erkennen.

    2.) Mit 345,00 Euro VZ 2005 oder 382 Euro VZ 2013 kann man sich kein schönes Leben machen. -das ist eine lächerliche Behauptung und jeder vernünftige Mensch weiß das. -sogar wenn es so wäre, warum haben dann in Deutschland die Menschen so viel Angst, LANGFRISTIG mit dem Geld auskommen zu müssen und nehmen dafür jeden noch so bescheuerten Job an (wobei sie mit dem Job auch auf dem selben untergedecktem Niveau oft leben).

    Jeder Jurist - Mensch - kann es ja selber mal ausprobieren: http://www.borderline44.homepage.t-online.de/media//DIR_49276/6f31d1194bcfac06ffff8008fffffff0.pdf -jeder in Deutschland lebende weiß, wie es sich mit dem Geld lebt, weil jeder in Deutschland lebende in Deutschland lebt. -als wenn sie es nicht wüssten ...

    3.) ... siehe nicht nur Nr. 12. http://www.alice-miller.com/flugblatter_de.php?page=3 UND http://www.alice-miller.com/leserpost_de.php?lang=de&nid=2639&grp=0509 SOWIE http://www.alice-miller.com/artikel_de.php?lang=de&nid=30&grp=11 !

    Das Grundgesetz gibt uns alle Antworten, es ist kompromisslos, in der Verteidigung unserer Menschenrechte. -es wurde für emotionale Zombies gemacht. -eben nach 1945 ! -aber das Grundgesetz nützt uns allen nicht (wie wir feststellen, wie wir erleben), wenn wir Ideologien brauchen - erfinden, um es zu ignorieren und den Hass auf unsere Eltern, weiter an Unschuldigen, abzureagieren zu können, um unsere empathielosen, ignoranten Eltern zu schützen. Wer sich durch das Grundgetz bedroht fühlt, die Empathielosigkeit der eigenen Eltern zu enttarnen, wird die Menschenrechte immer ablehnen und Ideologien brauchen, den Selbstbetrug aufrecht erhalten zu können, um die Eltern zu schützen.

    Wir sind alles Menschen, wir wissen alle ganz genau, was wir zum Leben brauchen. Selbstbetrug hilft uns dabei nicht. -aber die Konfrontation desselben. -egal, ob diese Konfrontation einen Richter oder Politiker trifft. Den Charakter eines Menschen erkennen wir daran, wenn er Macht oder Geld hat.

    Nur Schnösel missbrauchen ihre Macht: http://youtu.be/942ASuYhSS0 !

    MfG Anita Wedell -borderline44 -borderlinesvideo
    Wo Empörung fehlt, fehlt Liebe.

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  10. niemand wird als arbeitsloser geboren. unsere produktivität macht menschen arbeitslos. hier wird die ursache auf die unschuld des individuums übertragen.

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  11. Mir ist das alles zu blöd. Man muß zugucken wie Steuerhinterzieher in großem Stil Millardenbeträge unterschlagen,
    wie unseriöse Banken Geschäfte machen, diese dann auch noch "retten", Tierfabriken, Autoindustrien, und die Pharma
    mit Steuergeldern sattsubventioniert werden.... Da fühlt man sich als Steuerzahler gleich doppelt verarscht.
    Man kann ja mal mit den nächsten Einbrechern "diskutieren," , ob sie einem wenigstens noch die Lebensmittel im
    Kühlschrank dalassen.

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  12. Entwürdigend ,wenn man sich auf so ein niederträchtiges Niveau
    einlässt.

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  13. was ist solidarität? solidarisch ist es doch bestimmt nicht, über menschen, die vorm ersten arbeitsmarkt ausgespuckt werden, die keule zu schwingen... arbeitslosenzahlen werden statistisch aufgrund der wirtschaftslage erfasst und prognostiziert. diese sogenannte "arbeitslosigkeit" (immer im bezug zum "ersten arbeitsmarkt", nicht zur gesamtgesellschaftlichen realität!) war und ist integraler bestandteil der kapitalistischen wirtschaftsweise. der durch verbesserte technologien sinkende bedarf an arbeitskräften (man denke nur an die landwirtschaft!) wurde in westdeutschland sozialverträglich kompensiert durch sinkende arbeitszeiten, sinkende bevölkerungszahlen und die grosszügige alimentierung eines zweiten arbeitsmarktes mit sozio-kulturellen projekten. rudi dutschke forderte in den 60er jahren schon dazu auf, den sozialstaat angesichts dieser entwicklung neu zu denken und weichen zu stellen, die eine angemessene versorgung der bevölkerung langfristig gewährleisten. nun, wir wissen, was mit rudi dutschke geschah... eigentlich ist es doch wunderbar: der mensch wird zunehmend von der mühsal der erwerbsarbeit frei gestellt um sich seiner eigentlichen individuellen lebensaufgabe widmen zu können. warum verkommt diese lang ersehnte und endlich realisierbare befreiung zu einem solchen alptraum? welche kranken interessen stehen hinter der perversen gewalt, die die menschen um ihre freiheit betrügt?

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  14. "Unser Sozialstaat bedarf der Solidarität aller. Wer glaubt, er könne sich zu Lasten der Gemeinschaft 'ein schönes Leben' machen, muss durch Sanktionen 'eines Besseren' belehrt werden."
    Welche Gegenargumente gibt es?

    die ironie dieses satzes bringt mich regelrecht zum lachkrampf. es gibt nämlich noch die andere seite der geschichte. nämlich diejenigen die sich der solidargemeinschaft "nach oben" hin entziehen. diejenigen die nicht verdienen, sondern bekommen. ein uli hoenes ist nur einer derjenigen die sich dieser solidargemeinschaft durch steuerbetrug zu entziehen versuchen. die täter gehen in die tausende, der schaden in die billionen. und die humanitäre folge sind armut und ihre folgen. die geschichte lehrt aber auch was passiert wenn die scheere zu weit auseinandergleitet.. gewalt und zerstörung

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  15. Solidarität ist etwas anderes. Solidarität heißt helfen und unterstützen, in freundlichem und hilfsbereiten Umfang. Somit hat Druck oder Sanktionen von vornherein rein gar nichts mit Solidarität zu tun, sondern pervertiert den spruch von Solidarität, wie oben beschrieben, ins gegenteil.

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    1. Und mit diesem spruch oben, wird auch suggeriert: Der Hartz IV Bezieher kann sich und macht sich auch mit dem wenigen Geld, ein schönes luxuriöses Leben.
      Wie soll das funktionieren mit einem Existenzminimum?
      Wenn es so schön ist und sich gut davon leben lässt, sollten doch all unsere Politiker, die meinen, "das man sich damit ein schönes Leben machen kann", einen Monatsgehalt in Hartz IV Existenzminimum über ihre gesamte Amtszeit erhalten.

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  16. Der spruch "Unser Sozialstaat bedarf der Solidarität aller. Wer glaubt, er könne sich zu Lasten der Gemeinschaft 'ein schönes Leben' machen, muss durch Sanktionen 'eines Besseren' belehrt werden" sagt nichts anderes aus, als "Ungeziefer" oder "Parasiten"
    oder "Unnütze Mitesser" müssen bekämpft werden, ihnen soll die Existenzgrundlage entzogen werden, das Existenzminimum. Damit wird ihnen eines `Besseren` gelehrt.
    Das hatten wir schon einmal in unserer Geschichte.
    Achtung: Parallelen zu der Dunkelen Geschichte Deutschlands werden hier wach, hier wieder ein
    passender Auszug eines Kommentars vom grilleau blog.de:

    1933...(vor der errichtung von Konzentrationslagern)
    Auch die Operation "Arbeitsscheu Reich" - die enorm viele Parallelen zur aktuellen "Arbeitsmarktpolitik" aufweist, hat noch keinen umgebracht. Ein Beispiel - hier, Heinrich Himmler:
    ''Erwerbsfaehige, die angebotene Arbeitsplaetze zweimal ohne berechtigte Gruende abgelehnt oder die Arbeit zwar aufgenommen, aber ohne stichhaltigen Grund wieder aufgegeben haben, sind der Gestapo zu melden. (...) Diese Menschen sind in polizeiliche Vorbeugehaft zu nehmen. Vor allem sind hier zu beruecksichtigen:
    Landstreicher, Bettler, Asoziale, Zigeuner und nach Zigeunerart herumstreunende Personen (...), die gezeigt haben, dass sie sich in die Ordnung der Volksgemeinschaft nicht einfuegen wollen.''
    Quelle: http://www.freitag.de/autoren/paul-duroy/arbeitsscheu-agentur
    Man kann vor diesem Geist gar nicht oft genug warnen - immerhin ist es heute Tatsache, das in Deutschland wieder Bürger durch Staatsgewalt zu Tode kommen - und zwar in der Tat leise und unter großer, langer Qual.
    Das ist keine Verhöhnung der alten Opfer, sondern gerade die Anerkennung ihres Leidens - mit Blick auf eine Geschichte, die sich in Deutschland schon wieder ereignet.

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  17. Interessante Abhandlung zu Solidarität
    http://homepage.uibk.ac.at/~c31110/deutsch/hilpold5.pdf

    GG, Art. 20
    (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
    .....
    (3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung [Anmerkung: Unser Grundgesetz], die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
    (4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

    Die "Solidarität Aller" ist aber auch gemeint wenn es heißt:
    GG Art. 14. Abs. 2 Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

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  18. Wer seinen Solidaritätsanspruch so formuliert, aber zugleich den Bereich in dem Solidarität erbracht werden kann, so eng begrenzt - nämlich auf prekäre oder ausbeuterische Beschäftigung ohne gesicherte Perspektive (und oft genug auf noch weniger als das) - der mißversteht nicht nur die Natur von Solidarität, sondern erweist sich selbst als unsolidarisch.

    Betrachtet man die willentliche Entsolidarisierung gegenüber Betroffenen, ausgedrückt im SGB XII durch Schaffung eines eigenen Rechtsraums und den darin formulierten Entzug von Solidarität - eben durch Begrenzung auf die dort festgelegten Leistungen (sprich: selbstauferlegte Pflichten gegenüber Betroffenen über die hinaus nichts zu erwarten ist) - so offenbaren sich Zynismus und Ignoranz die zugrundeliegen, wenn man unter solchen Vorzeichen immer noch die gleiche, bedingungslose Solidarität des Individuums einklagen will.

    Pacta sunt servanda! Verträge müssen eingehalten werden.
    Aber wer Solidaritäten aufkündigt, tut dies sogleich für sein Gegenüber mit.


    Oder die kurze Antwort:
    Für Sie heißt Solidarität also: Angst, Bevormundung, Ausgrenzung, Ausbeutung und Vernichtung?
    Das machen Sie damit zu Ihrem Anteil dieser Solidarität!
    Sie berufen sich zwar auf das Solidarprinzip, aber was sie unter diesem Deckmantel fordern, ist bedingungslose Unterwerfung. Das ist nicht nur lebensfremd sondern unmenschlich.

    ______________"Humanität besteht darin, daß nie ein Mensch
    ______________ einem Zweck geopfert wird." (Albert Schweitzer)

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  19. Solidarität ist keine Almosenverteilung, sondern der Garant für eine stabile Demokratie und Gesellschaft. Sanktionen führen dazu, dass der/die jenige NICHT genug mehr hat für das Nötigste. Was tut man dann?
    Hungern wie Ralf oder stehlen und schwarzfahren. Stichwort Armutskriminalität. Das fehlt mir in der Debatte total!!! Es wird von den hungernden Hartzern gesprochen. Die gibt es sicher. Aber auch die, eigentlich die Gesunden (sorry), die im Sinne eines natürlichen Selbsterhaltungstriebes, stehlen oder schlimmeres machen. Die Zunahme an Armut, nicht nur durch Sanktionen, aber ganz sicher spätestens durch entzug von Lebensrecht, führt zur Zunahme der Armutskriminalität. Ich behaupte, gäbe es nicht die Tafeln, die ein bisschen das Elend abfedern (aber das kann nicht der Sinn sein); so wäre es jetzt schon schlimm bestellt. Und bevor man einen Lebensgutschein beantragt und dann vor allem einlösen muss, stiehlt der die eine oder andere lieber, oder?
    Jetzt höre ich den Einwand ertönen: Ja aber wenn der die jenige macht, was gefordert wird, gibts keine Sanktionen. Stimmt, dass heißt aber doch dann das der Willen gebrochen wird. Das führt zu Frust, Aggression. Neuss und Angriffe auf Berlin sind nur der Anfang, vieles wird in den Medien nicht bekannt. Aggression und Verzeiflung sind Alltag. Gerade in sozial schwachen Gegenden, bedeutet das Vandalismus, Gewalt, Übergriffe. Man sieht sehr schnell. Solidarität mit Instrumenten der Sanktion erzwingen zu wollen, führt nicht zu Solidarität, sondern zu entweder gebrochenen Menschen, die möglicherweise auf unterschiedliche Art ihren Frust zum Ausdruck bringen. Oder es führt zu den Sanktionen, man hat zwar seinen Willen noch, aber nix zu Essen. Das führt eben hier und da nicht nur zu hunger, sondern zu Armutskriminalität und eben auch Gewalt. Und das finde ich ein sehr wichtiges Argument. Momentan ist Armutskriminalität und Gewalt durch Frust, noch eine Randerscheinung, außer in den Ghettos, und da ist sie deutlich spürbar. Das Problem ist, dass durch Hartz 4 immer mehr Menschen in Billiglohnarbeit gepresst werden, das führt zum Abbau regulärer Beschäftigung. Dazu kommt, die Konjunkturschwankung und die zunehmende Rationalisierung. Was ist, wenn die fleißige Kassiererin, vom Typ Heidi Ralfs, arbeitslos wird, wenn in zukunft ein automat ihre arbeit macht? dAS heißt jeden kanns treffen. Armut nimmt zu, dann aber auch der Druck auf die Jobcenter von der verlogenden Politik. Diese zeigen ihre gnadenlose Seite noch mehr als jetzt schon. Die Armut nimmt zu, und Sanktionen, damit der Frust, die Gewalt und die Armutskriminalität. Solidarität nimmt ab, würde ich sagen.
    Stattdessen kann Solidarität erreicht werden, indem man dem einzelnen mit Wohlwollen entgegen kommt. Was macht ein Mensch in einer Familie, der Anerkennung wiederfährt. Hängt er rum, spült nicht ab. Nein, er hilft, weil er weiß die Familie braucht ihn dringend. Die Familie stützt ihn und er stützt die Familie. Wenn die Familie ihn ausgrenzt. Was macht er oder sie? Nix, oder er rebelliert. So einfach ist das eigentlich.
    Ich hoffe, dass diese Argumente auch mal zur Kenntnis genommen werden. Ich finde das nirgendwo. Vor allem das mit den Hungern, klar Ralph macht sich strafbar, wenn er klaut. Aber das ist neben hungern leider auch Realität.

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  20. In der Zeit ohne Sanktionen haben wir eine vorbildliche Wirtschaft erzielt. Das beweist, dass die Menschen gerne mitanpacken. Gerne etwas zum Gemeinwohl beitragen.

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  21. Es ist eine Frechheit, wenn Politiker, die vom Geld des Volkes leben, sich erlauben, diese Menschen zu sanktionieren. Der Spieß sollte herumgedreht und die Politiker sanktioniert werden. Das Volk als Geldgeber sollte diesen den Geldhahn abdrehen und keine Steuern mehr abgeben. Mal schauen wie Politiker dann ohne Strom und Essen auskommen.
    Wie der Papst beim Besuch von Frau Merkel gesagt hat: Die Wirtschaft ist für die Menschen da und nicht die Menschen für die Wirtschaft.

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